S II Forum: Am Anfang war die Tat - Warum reden alle von Pragmatismus?

kultur  unimut 

Donnerstag, 10.09.2009 17.05 Uhr

SWR2 (UKW 88.8)

Gesprächsleitung: Michael Köhler Es diskutieren: Christian Bommarius, Leitender Redakteur Berliner Zeitung; Thea Dorn, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin; Prof. Dr. Benjamin Jörissen, Pädagoge und Medienwissenschaftler

Kanzlerin Merkel will es sein, der Grünenpolitiker Özdemir und auch die SPD-Justizministerin Zypries: pragmatisch. Auch die Studierenden werden als "pragmatische Generation" bezeichnet, weil sie sich politisch auf kein Lager festlegen lassen und das nötige tun, um erfolgreich zu sein. Ganz im Sinn von Goethes Faust, der aus der Bibel übersetzt: "Am Anfang war die Tat" - nicht das Wort. Pragmatiker sind: nüchtern, sachbezogen, praktisch, entschlossen, konfliktarm, konsensfähig, unideologisch, problembewusst - Anpacker eben. Mit diesen Eigenschaften kommt man in unserer Gesellschaft ziemlich weit. Bei den 68ern war "pragmatisch" dagegen ein Schimpfwort und hieß so viel wie "phantasieloser Bescheidwisser des Alltags" oder "visionsloser Technokrat". Warum ist Pragmatismus heute ein Ausweis guter Politik? Woher kommt das pragmatische Denken? Und wo stößt es an seine Grenzen?

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.