"Der Fall Vorbote" -- Lesung mit Bildprojektionen mit Vera Glitscher, Dieter Fehrentz u. Hans-Joachim Kahlke

unimut 

Donnerstag, 25.11.2004 19.30 Uhr

Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma, Bremeneckgasse 2

Eine der bedeutendsten Widerstandsaktionen gegen den Nationalsozialismus im Südwesten des Deutschen Reiches war der „Fall Vorbote“. Eine Gruppe von Frauen und Männern, überwiegend Arbeiter aus Mannheimer Großbetrieben, gaben 1941 eine illegale Zeitung heraus: den „Vorboten“.

Insgesamt erschienen vier Ausgaben, bis die Gruppe Anfang 1942 verraten wurde. Unter der Leitung von Georg Lechleitner arbeiteten etwa 40 Kommunisten, Sozialdemokraten und Parteilose. Im Mai 1942 wurden nach einer Verhandlung des Volksgerichtshofs in Mannheim alle 14 Angeklagten zum Tode verurteilt. Das Oberlandesgericht Stuttgart fällte bei einem Folgeprozess fünf weitere Todesurteile und verhängte 6 hohe Zuchthausstrafen. Die Leichen der Hingerichteten wurden den Anatomien der Universitäten in Freiburg, Heidelberg und Tübingen übergeben.

Die von der Kreisvereinigung Heidelberg der VVN-BdA konzipierte Lesung soll an den mutigen Widerstand der Lechleitner-Gruppe erinnern, der auch heute noch von aktueller Bedeutung ist.

Der Eintritt ist frei.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.