Film: "neue WUT - Vereinzelter Protest oder neue soziale Bewegung?" von Martin Keßler

unimut 

Mittwoch, 14.09.2005 20.00 Uhr

Ehemaliges Amtsgericht, Untere Gasse, Hirschhorn

Die VeranstalterInnen (DGB Rhein-Neckar) schreiben:

neue WUT - vereinzelter Protest oder neue soziale Bewegung Ob Montagsdemonstrationen gegen Hartz IV, Opelstreik oder der Aufstand der StudentInnen. Seit Herbst 2003 erlebt Deutschland immer neue Wellen sozialer Proteste. Der Dokumentarfilmer Martin Keßler und sein Team haben die verschiedenen Protestwellen mit ihrer Videokamera begleitet. Daraus entstand der Dokumentarfilm "neueWUT".

Im Mittelpunkt des Films stehen Menschen, die von sozialen Kürzungen oder Lohneinbußen betroffen sind oder seit Jahren keine Arbeit mehr finden und sich wehren. Auf der Strasse und vor den Werkstoren. Martin Keßler und sein Team haben einige von ihnen über ein Jahr lang begleitet. Um zu zeigen, warum sie aufbegehren, wohin sie ihre Wut treibt und ob aus all dem eine neue soziale Bewegung entsteht. Aus Arbeitslosen und AutomobilarbeiterInnen, aus GlobalisierungskritikerInnen und GewerkschafterInnen, aus "Ossis" und "Wessis".

Der Dokumentarfilm "neueWUT" schaut da intensiv hin, wo eine zunehmend hysterische aktuelle Berichterstattung immer öfter wegschaut: Woher kommt diese Wut? Sind es nur spontane Aufwallungen oder Vorboten einer neuen sozialen Bewegung? Für den Erhalt des Sozialen, gegen den blanken Terror der Ökonomie, für eine gerechte Globalisierung? Oder erleben wir zur Zeit das letzte Gefecht zur Verteidigung des deutschen Sozialstaates, der schon bald einem globalen "Turbo- Kapitalismus" mit notdürftiger Armenfürsorge Platz macht? Fragen, auf die im Film nicht nur Arbeitslose und AutomobilarbeiterInnen antworten, sondern auch der Sozialethiker Prof. Friedhelm Hengsbach, Gewerkschaftsführer wie Michael Sommer oder Politiker wie Wolfgang Clement.

"neueWUT" liefert eine spannende Innensicht dieser sozialen Protestbewegung. Ihrer Vor- und Rückschritte. Der Schwierigkeiten, zu Gemeinsamkeiten zu finden. Die filmische Langzeitbeobachtung zeigt, wie etablierte Politik und Medien reagieren und was geschieht, wenn die erste Wut verraucht ist und sich nichts oder nur wenig ändert.

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.