Lange Filmnacht

film 

Freitag, 11.11.2011 20.00 Uhr

[M]Café da lang, IBW, Akademiestraße 3

Lange Filmnacht im Rahmen der Aktionstage gegen Sexismus und Homophobie

Fucking different 15 queere Kurzfilme D 2005

Paragraph 175 Von Rob Epstein, Jeffrey Friedmann UK, DE, USA 2006, 81 min

Paragraph 175 beleuchtet die bis dahin wenig dokumentierte Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich und die damit verbundenen Konsequenzen im damaligen und späteren Leben der Opfer anhand von persönlichen Berichten: Zwischen 1933 und 1945 wurden 100.000 Personen aufgrund des § 175 verurteilt, in der Mehrzahl zu Gefängnis- oder Zuchthaushaft. 10.000 bis 15.000 Menschen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert, davon überlebten 4.000 Menschen bis Kriegsende. Von diesen Personen konnten im Jahr 2000 nur noch weniger als zehn Überlebende gefunden werden. In der Dokumentation Paragraph 175 erzählen fünf dieser ehemals Inhaftierten, alle bereits weit über 90 Jahre alt, zum ersten Mal ihre Lebensgeschichte und schließen damit eine historische Lücke.

Mein Leben in rosarot

Von Alain Berliner F, BE, GB 1997, 85 min Der siebenjährige Ludovic träumt von einem "vie en rose". Er möchte lieber ein kleines Mädchen sein und versteht nicht, warum seine Umwelt und seine Eltern partout darauf bestehen, dass er ein Junge ist. Erst als die bigotte Nachbarschaft, Arbeitslosigkeit und Ehezwist die Familie zu zermürben drohen, lenkt er seinen Eltern zuliebe ein. Mein Leben in rosarot wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem "Golden Globe".

My summer of love

Von Paweł Pawlikowski GB 2004, 89 min Ein langer heißer Sommer. Auf einer staubigen Landstrasse begegnen sich zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein können: Tamsin, die wohlbehütete Tochter aus gutem Hause, weit gereist, gebildet und selbstsicher. Mona ist seit dem Krebstod ihrer Mutter Waise, den Vater hat sie nie gekannt. Mit ihrem Bruder Phil lebt sie über einem heruntergekommenen Pub. So verschieden Mona und Tamsin auch sind, so sehr spüren sie eine Seelenverwandtschaft. Zwischen den beiden entwickelt sich eine leidenschaftliche, erotische Beziehung. Sie schwören sich ewige Treue, doch während sich die eine darauf verlässt, spielt die andere nur ein gefährliches Spiel.

Tunten lügen nicht

Von Rosa von Praunheim D 2007, 92 min "Es war damals wichtig, dass jemand nicht nur seinen Arsch, sondern auch sein Gesicht hinhielt." Der produktivste Schwulenfilmer der Erde mit seiner neuesten Gay-Doku und einem Best-of-Potpourri aus dreißig Jahren schwulen Kinos. Tunten lügen nicht erzählt am Schicksal von vier Parade-Tunten von den dramatischen Veränderungen des schwulen Untergrunds in Berlin in den achtziger und neunziger Jahren.

Taxi zum Klo

Von Frank Ripploh D 1980, 91 min Eine authentische Liebesgeschichte zwischen zwei Männern. Frank ist Lehrer, Bernd arbeitet in einem Kino. Bernds Zukunftstraum ist das ruhige Leben zu zweit, mit Blumentopf und Bauernhof. Frank braucht das Abenteuer, die Sehnsucht, die Erfahrung von Grenzen. Frank ist Tag und Nacht in Berlin unterwegs, immer auf der Suche nach einem sexuellen Abenteuer. Er holt sich seine Männer von der Klappe, aus der Männersauna, der Nacht der Großstadt. Selbst seinen Tankwart begehrt er - und nach wochenlangem Zublinzeln ist es soweit. Nachdem er ihn endlich erobert hat, treibt er es mit hemmungslos feuchten Spielen auf die Spitze. Bernd ist verzweifelt. Er bekocht Frank, wäscht ihm die Socken, bekommt aber nicht, wonach er sich sehnt: Franks Treue. Auf einem verschrobenen Tuntenball kommt es zur Eskalation... Taxi zum Klo ist ein Film, wie er schwuler nicht sein könnte, aus der Zeit vor AIDS. 1981 gewann er den "Max-Ophüls-Preis" in Saarbrücken. Deutschlandweit waren die Kinos über Wochen hinweg ausverkauft, in New York haben über 200.000 Menschen diesen Film gesehen. Ein Kultfilm!

Langtexte kommen meist von den VeranstalterInnen. Das Sozialforum ist hier nur Bote.